Bullenbrüder - Hans Rath und Edgar Rai lesen

Gemeinsam zum Ziel - 2 Autoren, 2 Ermittler

Hans Rath und Edgar Rai, beide aus Berlin, lasen am 09.03.2018 aus Bullenbrüder Bd. 1 und Bd. 2. Mit dieser Lesung wurde die Krimilesungsreihe 2018 „3 Tatorte - 3 Fälle - 3 Termine“ des Lionsclubs Hannover-Expo abgeschlossen.

Zu Gast waren die etwa 140 Zuhörerinnen und Zuhörer diesmal im Landesbildungszentrum für Blinde, Hannover-Kirchrode, mit einer wunderschönen Aula. Die Leiterin, Maria Grodzki, begrüßte alle Gäste und die Autoren und stellte die traditionsreiche hannöversche Institution vor. Schon auf dem Weg zur Lesung konnten die Gäste das 9 ha große Gelände mit seinen bis zu einhundert Jahre alten Gebäuden kennenlernen, mit Schule und Internat. Großes Interesse fand die Wegweisung mit musizierenden Kanaldeckeln, anhand derer sich die Blinden orientieren können. Maria Grodzki betonte, dass es für Institutionen wie die ihre wichtig sei, sich für jedermann zu öffnen, um Verständnis für die Betroffenen, aber auch die Arbeit des Zentrums zu wecken.

Die Bücher über die „Bullenbrüder“ beziehen neben den Kriminalgeschichten aus Deutschlands größter Stadt ihre Spannung aus dem Verhältnis der ungleichen Brüder Holger und Charlie Brinks. Der Hauptkommissar und der Privatdetektiv könnten nicht unterschiedlicher sein und müssten sich deshalb aus dem Weg gehen, was Brüder aber gar nicht können. Die familiäre Bande erlischt auch bei den Brüdern nicht, weswegen sich die Lebenswege dauernd kreuzen und zu neuen Verwicklungen führen, auch mit anderen Familienmitgliedern.

Die Kriminalgeschichten des Autorenpaares erhalten viel Kolorit über die Verbrechen hinaus dadurch, dass beide Autoren das Genre des Romans beherrschen. Die Figuren sind dadurch fein herausgearbeitet.

Hinzu kommt auch, dass beide Autoren erkennbar miteinander harmonieren und sich die Bälle zuwerfen können. Bei der Lesung aus dem erst in Kürze veröffentlichten Band 2 kam dies besonders zur Geltung. Die Lesung aus diesem Band war eine Premiere, wodurch beide Autoren erstmals ihren eigenen Worten wiederbegegneten. Sie hatten an den ungewöhnlichen Familienkonstellationen einen Heidenspaß, der sich auf die Zuhörerinnen und Zuhörer übertrug. In der Familie Brinks ging köstlich durcheinander, wer sich älter oder jünger benahm. Die Alten oder die Jungen? Fröhliches Lachen und langer Beifall danke den Autoren ihre nahezu filmreife Einlage.

Und nebenbei wurde - hoffentlich - auch die Kriminalfälle von beiden Brüder gemeinsam, aber auf verschiedenen Wegen gelöst, was gute Autoren ihrem Publikum ja immer in den Lesungen verschweigen. Um Lust auf ein Selberlesen zu machen.

„Das Landesbildungszentrum hat uns allen beste Bedingungen in seiner historischen Aula geboten.“, bedankte sich Lionsclubpräsidentin Katariina Rohrbach. „Das Ambiente ist wunderschönn!"